Bundestag stimmt für Anerkennung des Genozids
Der SPD-Politiker hat sich in den vergangenen Jahren regelmäßig mit der êzîdischen Gemeinschaft im Heidekreis und Landkreis Rotenburg getroffen und ausgetauscht. Im gemeinsamen Gespräch war die Anerkennung des Völkermordes immer wieder ein zentrales Anliegen der Glaubensgemeinschaft. Klingbeil zeigte Verständnis und sagte zu, sich in Berlin für die Anerkennung einzusetzen. Nun stimmten die Bundestagsabgeordneten einstimmig für die Anerkennung des Völkermordes an den Êzîdinnen und Êzîden. Klingbeil zeigt sich erfreut über die Abstimmung im Parlament:
„Ich bin sehr froh darüber, dass wir fraktionsübergreifend dafür gestimmt haben, dass die Taten des IS zukünftig als Völkermord bezeichnet werden müssen. Mit dieser Anerkennung zeigen wir den Êzîdinnen und Êzîden in Deutschland und in der ganzen Welt, dass wir ihr Leiden und ihr Schicksal sehen und sie entsprechend unterstützen möchten.“
Klingbeil machte zudem deutlich, dass Deutschland nicht bloß symbolisch handeln wolle, sondern auch weiterhin die Täter des IS juristisch zur Rechenschaft ziehen werde. Als Bundestagsabgeordneter betont er: „Allen Êzîdinnen und Êzîden im Heidekreis und Landkreis Rotenburg möchte ich als Bundestagabgeordneter anbieten, dass Sie sich jederzeit bei mir melden können, wenn Unterstützung benötigt wird.“
Völkermord an Êzîdinnen und Êzîden
Ab August 2014 wurden tausende Êzîdinnen und Êzîden im Irak vom IS ermordet, vertrieben oder versklavt. Frauen und Kinder wurden vom IS systematisch misshandelt und vergewaltigt. Ziel dieses IS-Überfalls war die völlige Auslöschung der Êzîdinnen und Êzîden.
Mit etwa 150.000 Êzîdinnen und Êzîden lebt die größte Gemeinde der religiösen Minderheit nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung heute in Deutschland.