Sebastian Zinke führt dazu an, dass die möglichen Auswirkungen auf die Region erst offenbar wurden, als ihm die Planungsunterlagen für das Wasserrad-Projekt vorgestellt wurden. „Ich begleite dieses Projekt schon seit längerer Zeit im Rahmen von möglichen Fördermitteln und habe hier bereits mit den verschiedenen Ministerien regelmäßig im Austausch gestanden. Es stand zwar immer im Raum, dass das Wehr abgerissen werden könnte, allerdings hatte man dann bisher nur die fehlenden Voraussetzungen für das Wasserrad-Projekt vor Augen. Als wir dann die Fragen nach den Auswirkungen ohne Wehr auf die Region erfragten, sorgten die Hinweise der Wissenschaftler der TU Braunschweig für Besorgnis“, beschreibt Zinke den bisherigen Ablauf in Kurzform, da sich die Angaben stark von denen des Wasser-Schifffahrtsamtes unterschieden.
Antwort aus dem Ministerium
Im Schreiben an Bundesminister Volker Wissing verweist Klingbeil auf die gravierenden negativen Auswirkungen, die ein Abriss des Wehrs in der Region zur Folge hätte, etwa der Absenkung des Wasser- und Grundwasserspiegels in der Region. Vor diesem Hintergrund fordert Klingbeil, den Sachverhalt neu zu prüfen. Das Ministerium erklärte im Antwortschreiben, dass die örtlichen Behörden drei Monate Zeit hätten, auf das Planfeststellungsverfahren zum Abriss des Wehrs zu reagieren. Doch auch über diesen Zeitpunkt hinaus, so im Schreiben weiter, könne die Kommune ihre Bedenken und Sorgen äußern. Diese müssen von der Planfeststellungsbehörde auch nach der Frist berücksichtigt werden, wenn die Sorgen der Region für die Entscheidung der Planungen von Bedeutung seien.
Hierin sehen Zinke und Klingbeil eine Chance für den Erhalt des Wehrs: „Ein Abriss des Wehrs hätte gravierende und verheerende Auswirkungen für unsere Region, die wir nicht stillschweigend hinnehmen. Es geht nun darum, alle wichtigen Akteure an einen Tisch zu holen und unsere Forderung deutlich zu machen, damit der Sachverhalt neu geprüft wird.“
Zukunftsfähige Technologien fördern statt Abriss
Klingbeil und Zinke positionieren sich in der Frage, was mit dem Wehr in Hademstorf passieren soll, sehr klar und sehen großes Potential in Techniken zur Energiegewinnung aus Wasserkraft. Voraussetzung dafür ist jedoch der Erhalt des Wehres. Damit würde nicht nur der Wasser- und Grundwasserspiegel erhalten bleiben, man könne in der Region auch zukunftsfähige Technologien zur nachhaltigen Energiegewinnung vorantreiben und Vorreiter für grüne Energien sein, sind sich Klingbeil und Zinke sicher.
Klingbeil und Zinke kündigen rasch nächste Schritte an und laden zum runden Tisch ein: Bei einer gemeinsamen Diskussion mit den Bürgermeistern der betroffenen Kommunen, Landwirtinnen und Landwirten, sowie Vertreterinnen und Vertretern des Deichverbandes und Wasserschiffartsamtes wollen die beiden SPD-Politiker die Bedeutung zum Erhalts des Wehrs in Hademstorf deutlich machen.